Mal ganz ehrlich, wie oft seit ihr schon mit der Bahn zu einer Radtour angereist? Das kommt doch oft vor wie ich finde. Im Grunde empfinde ich diese Art zu Reisen als erholsam, ökologisch vernünftig und bei frühzeitiger Buchung auch preiswert. Leider läuft nicht immer alles glatt. Wenn ich so drüber nachdenke, ist noch nie alles glatt gelaufen! Ich habe da schon einige Situationen erlebt, die mir im Gedächtnis blieben. Ich denke, dass die Bahn bedauerlicher Weise schon seit geraumer Zeit in Sachen Fahrrad Transport den Anschluss verpasst hat. Zugegeben, ich bin es ja selber schuld, wenn ich mich mit einem Liegerad auf den Weg mache, aber es spielten sich nicht nur in den Zügen unvergessliche Szenen ab…
Ich fuhr beispielsweise vom Bodensee zum Königssee und reiste mit der Bahn an. Bei der Anreise ist man im Allgemeinen ja noch entspannt, eben weil die Tour ja erst noch losgeht. Die Entspannung weicht aber „zügig“, wenn man aufgrund von Verspätungen den Anschluss verpasst und am Bahnhof mit Sack und Pack auf den nächsten Zug warten darf. Gesteigert wird die Freude, wenn man dann mit dem schweren Rad mangels Aufzug (oder weil dieser viel zu klein ist) über die Treppen das Gleis wechselt und die Bahn sich spontan überlegt den Zug dann doch auf einem ganz anderen Gleis einfahren zu lassen.
Auch interessant: Ich musste mit dem Rad durch den Münchener Bahnhof hetzen, weil mein Zug Verspätung hatte. Der Schaffner meines Anschlusszuges tat so, als sei die Verspätung meine Schuld und verriet mir auch nicht, das dieser Zug auf halber Strecke getrennt wird. Ich saß mit all meinem Zeug natürlich im Wagon, der nicht bis zu meinem Ziel fuhr. Achja, die Eingangstüren waren natürlich zu schmal für mein Rad, auch ohne Gepäck.
Und noch einer: In Köln hatte mein Zug nach Pforzheim was?… natürlich Verspätung. UND die Platzreservierung für mich und mein Rad waren für einen Wagon, der gar nicht existent war. Er wurde so wie zwei weitere nicht angekoppelt. Wohin also? „Fragen Sie das Zugpersonal“ hieß es lapidar am Bahnsteig… Hallo, Kundendienst bitte!?
Das soll alles nichts daran ändern, das ich gerne mit der Bahn fahre, aber es wird mir leider oft nicht leicht gemacht. Auch die anderen Reisenden tragen dazu bei. Nur allzu oft kam es schon vor, das ich erst die verd**** Koffer anderer aus dem von mir reservierten Rad-Stellplatz räumen musste. Es ist ja so manchmal so bequem Mitmenschen zu nerven 🙁
Als Tipp würde ich abschließend auf jeden Fall festhalten:
- Ruhe bewahren 🙂
- verlasst euch niemals auf die Pünktlichkeit der Bahn
- reserviert einen Sitzplatz und einen Stellplatz für das Rad
- kalkuliert ausreichend Zeit für das Umsteigen in den Bahnhöfen
Mein Fazit: Ein Fahrrad mit in die Bahn zu nehmen kann wunderbar funktionieren, muss es aber nicht. Es ist auf jeden Fall eine preiswerte und ökologisch sinnvolle Methode zu Reisen und man lernt ganz sicher interessante Menschen kennen
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