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Radtour zum Nordkap – Impressionen

3. November 2017

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was zu erzählen! Das haben sich mein Bruder Michael und ich zwar auch gedacht, als wir los fuhren, aber was wir nicht alles zu erzählen haben… unglaublich! Ich bin mir ziemlich sicher, das es maßgeblich daran liegt, das wir mit dem Rad unterwegs waren. Auf diese Weise kommt man Land und Menschen so nah. Es handelt sich um eine intensive Art des Reisens, besonders wenn kein Hotel oder Hostel, sondern ein Zelt am Abend als Unterkunft dient. 

Tja, wie sind wir denn gereist? Im Grunde ganz simpel, mit dem Rad. Wir hatten unsere Hardtail Mountainbikes gewählt, mit denen wir unter der Saison ja auch immer unterwegs sind. Einzig als Mäntel haben wir Schwalbe Big Apple aufgezogen um mehr Dämpfung bei minimalem Profil zu haben. Angehangen hatten wir einrädrige Nachlauf-Anhänger, in denen wir die Ausrüstung verstauten. Auch wenn diese ein Leergewicht von knapp 6kg haben, passt doch ordentlich was rein und außerdem macht das Fahren damit richtig Spaß! Dann hatten wir noch ein leichtes 3-Personen Zelt, Schlafsäcke, Kocher und ein paar Unterhosen dabei.

Gestartet sind wir seinerzeit in Mo I Rana, ganz früh am Morgen. Nach einem Flug bis Oslo, einer Bahnfahrt bis Trondheim und einer weiteren, nächtlichen Bahnfahrt bis Mo I Rana ging es los mit unserer Tour. Durch eine atemberaubende Natur, über wenig befahrene Straßen und durch winzige “Dörfer” ging es zuerst einmal in Richtung Lofoten. Einer der Stationen der Reise, auf die ich mich besonders gefreut habe.

Was ich unbedingt loswerden muss ist, das uns trotz aller Planung ganz und gar nicht klar war, wie unglaublich hügelig dieses Land ist! Die Route verlief zwar zu einem großen Teil an der Küstenlinie entlang, dennoch folgte oft ein Anstieg den Anderen. Über den Tag hinweg kamen da meist 1200 Höhenmeter zusammen.

Womit wir auch nicht gerechnet haben war das sensationelle Wetter. Bis auf wenige Ausnahmen schien uns die Sonne auf den Nacken… es war großartig!

Das tolle Wetter sorgte somit für bestes Rad-Reise-Norwegen-Hammer-Camping-Wildnis-Feeling. Natürlich auch als wir den Polarkreis überquerten oder am darauf folgenden Tag in Saltstraumen, während der Mitternachtssonne, als wir den unglaublichen und zugleich größten Malstrom der Welt beobachten durften. Von Bodo aus nutzen wir die Fähre um auf die Lofoten zu gelangen. Das alleine war schon sehr beeindruckend. Man fährt über das weite Meer, läßt das Festland hinter sich und steuert auf diese archaisch wirkende Gebirgskette zu. Ein Traum wurde wahr, denn genau so stellte ich mir Norwegen immer vor. Es wirkt ein wenig, als hätte jemand die Alpen ins Meer geworfen und nur die Spitzen schauen aus dem Wasser, grandios! Von nun an ging es fast nur noch am Rand entlang, da wo jemand das Meer ans schroffe Land dran geschraubt hat. Nach dem Bilderbuchdorf Reine kam das Fischerörtchen Hamnøy, wo wir zum ersten mal Fiskekaker gegessen haben, besser geht´s nicht! Der Zeltplatz in Ramberg bot uns dann am Ende der dritten Etappe pulvrigen, weißen Sandstrand und die Gelegenheit mit offenem Mund da zu stehen. Nicht zu fassen, was wir ein Glück haben…

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was zu erzählen!

Und ja, wir haben Zeltplätze angesteuert. Alleine aus dem Grund, das wir uns nicht irgendwo einsam in die Landschaft stellen wollten. Das hat ganz klar auch seinen Reiz, war aber auf dieser Tour nicht unsere Wahl. Auf den Campingplätzen gibt es auch meist einen kleinen Laden um Lebensmittel zu kaufen und ganz klar eine heiße Dusche!

Was uns außerdem wichtig war, war der gute Zweck hinter unserer Tour. Wir haben im Vorfeld Spenden für den Bundesverband herzkranker Kinder gesammelt, wollten ein Bewusstsein schaffen und das ganze Unterfangen auf einer Website festgehalten… schaut einfach mal drauf und vielleicht fühlt ihr euch im Nachhinein inspiriert etwas Gutes zu tun.

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