Als ich von dieser Tour in der DAV Panorama gelesen habe, war sofort ein Keim gepflanzt. Diese Tour habe ich mir sofort vorgenommen… und ich habe es ganz sicher nicht bereut! Ende Mai 2017 bin ich mit dem Rad in der Bahn nach Pforzheim gereist und los ging die wilde Fahrt…
Zunächst einmal möchte ich aber noch darauf hinweisen, das ich an dieser Stelle keinen Tourenbericht schreiben möchte, die gibt es bereits zuhauf zu lesen. Vielmehr möchte ich hier schildern, was mir so in Erinnerung geblieben ist, was gut gelaufen ist, wo es gehakt hat und was besonders an dieser Tour für mich war.
Mit der Bahn bin ich angereist… haha… hierzu habe ich bereits einen kleinen Bericht geschrieben, das hierzu und zu anderen Fahrten mein Leid klagt. Also… man darf auch mal Glück haben… das Wetter spielt sowas von mit. Will heißen, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel als ich mich in Pforzheim auf den Weg mache. Den Plattfuß, den ich mir irgendwo eingefangen habe, habe ich repariert und verlasse die Stadt in Richtung Süden.
Eine Tour zu beginnen, das ist immer ein tolles Gefühl und es stellt sich schnell eine tiefe Zufriedenheit ein. So auch bei dieser Tour, denn kaum habe ich die Stadt verlassen, umgibt mich ein frisches grün der Wälder und so folge ich der Beschilderung bis Bad Wildbad. Eigentlich sind es 300 Höhenmeter die es auf dem Weg durch das Poppeltal zu überbrücken gilt, aber ich gönne mir eine Fahrt mit der Sommerbergbahn, die eine wohltuende Alternative bietet. Oben angekommen bietet sich ein echtes Highlight, der Baumwipfelpfad. Wirklich toll gemacht! Hier kann man ohne Probleme mehrere Stunden verbringen und an einer hölzernen Art Kreisel eine grandiose Aussicht genießen. Aber von nun an zeigt sich deutlich, warum es Mittelgebirge heißt, denn es kommen so einige Anstiege, die ich verflucht habe. Die Sache ist nämlich die:
Mit einem dreirädrigen Liegerad hat man so seine ganz eigenen Problem, denn es fällt schwer Schlaglöchern auszuweichen. Eines der drei Räder trifft bestimmt und dazu kommt, das man durch die liegende Position nicht, wie bei einem konventionellen Fahrrad, aus dem Sattel gehen kann. Es ist im Grunde zwar bequem so zu fahren, hat aber seine Tücken.
Auf den vielen Waldwegen fällt es besonders schwer zu fahren. Ich bin alleine und genieße die Ruhe der Wälder. Es ist aber nicht leicht auf diesen Kieswegen zu fahren, denn das angetriebene Hinterrad dreht auf dem losen Untergrund schnell durch. Zugegeben, ich habe richtig wenig Profil, dadurch aber auch weniger Rollwiderstand. Die tolle Landschaft aber entschädigt für alle Strapazen!
Als jeweilige Etappenziele erreiche ich nach einander Freudenstadt, Villingen, Tittisee, Stühlingen und zum Schluß Waldshut. Ich habe mit im Vorfeld für Übernachtungen im Zelt entschieden. Besonders schön war der Zeltplatz am Tittisee. Hier war es wunderschön, so unmittelbar am See!
Auf den jeweiligen Tagesetappen, und das verwundert mich dann doch sehr, bin ich weitestgehend alleine. Ich hätte im Vorfeld mit wesentlich mehr Radwanderern gerechnet. Aber das soll mir nur recht sein, denn so habe ich viel Zeit für mich und das Drumherum. Und das ist wirklich wunderschön! So führt die Reise mich durch dichte Wälder, über weite Felder, kleine Ortschaften, vorbei an Flüssen und Bächen und endet jeweils in teils kleinen Ortschaften, herrlich!
Es gibt hier und da aber auch Dinge, die mich gestört haben:
- Zum einen ist die Beschilderung nicht immer eindeutig. Hier und da habe ich mich verfahren, was dann zu teils etlichen unnötigen Höhenmetern führte… fahrt also niemals irgendwo steil bergab, wenn ihr euch nicht absolut sicher seit!
- Als ich Freudenstadt erreichte, bin ich auf die B28 geführt worden, die Schwarzwaldhochstraße, die enorm stark befahren ist. Hier wäre ich beinahe von 40Tonnern getötet worden… fahrt da niemals lang, es führen Wege parallel im Wald!
- Die Ortschaft Tittisee ist sowas von Klischee, furchtbar! Hier fand ich alles, was ich nicht gesucht habe. Auf der Promenade gab es Rudel von Asiaten angeführt von einem Schirm, Kaffees voll bis auf die Straße, Souvenirläden und und und… da wollte ich nur schnell weg. Auf der anderen Seeseite gibt es aber einen wunderschönen Zeltplatz.
- Die Wiesen entlang der Strecke sind derartig voll mit einer Vielfalt von Pflanzen und Blumen, wie ich es bei mir in der Eifel noch nie gesehen habe.
- Der Baumwipfelpfad im Bad Wildbad Sommerberg ist ohne Frage einen Abstecher wert. Hier hat man einen sensationellen Ausblick über den Schwarzwald, der die 9,50€ allemal wert ist!
Mein Fazit:
Ich kann die Radreise auf dieser wundervollen Strecke nur wärmstens empfehlen. Wie immer steht und fällt das Vergnügen mit dem Wetter, aber ich hatte strahlenden Sonnenschein und die 5 Tage sowas von genossen!
Für alle Interessierten habe ich hier die Route in Tagesetappen aufgeteilt und zum Download zur Verfügung gestellt:
Tag 1: Pforzheim nach Freudenstadt
Tag 2: Freudenstadt nach Villingen
Tag 3: Villingen nach Tittisee
Tag4: Tittisee nach Stühlingen
Tag 5: Stühlingen nach Waldshut
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